Bei der Gummibärchenpsychologie handelt es sich offensichtlich um Verarsche. Ein schon etwas älterer, Text auf den Seiten des „Instituts für Theoriekultur“ beschreibt nun, inwiefern die Soziologie ein Interesse am Phänomen Playmobil haben könnte und welche Perspektiven dabei einnehmbar wären. Diesmal aber ohne Spaß.
Beispiel Individualisierung:
Im Rahmen seiner über 25jährigen Geschichte haben sich Playmobilfiguren vielfältig ausdifferenziert. So findet sich eine zunehmende Sichtbarmachung von fundamentalen Gattungsunterschieden wie Geschlecht, Rasse und Alter sowie eine zunehmende Individualisierung von Figuren bezüglich Haarfarbe, Frisur und Körpergestalt statt. Diese Ausdifferenzierung von Playmobil spiegelt den Wandlungsprozeß hin zu einer postmodernen, individualisierten Gesellschaft wider, wie er in den vergangenen 25 Jahren in der BRD stattfand.
Homo playmoiensis:
Anhand der anthropologischen Untersuchung des in Packung 7269 überlieferten Skeletts soll geklärt werden, welchen Hominiden Playmobilfiguren am ähnlichsten sind. Unter der Annahme, dass ähnliche Spezies ähnliche Sozialformen herausbilden, ist es so möglich prämoderne Playmobil-Gesellschaften zu rekonstruieren. Unter der Annahme dass mit der Umstellung der eigenen Reproduktion auf massenindustrielle Fertigung im Jahre 1976 auch eine körperliche Anpassung der Playmobilfiguren stattgefunden hat, soll darüberhinaus anhand des Skelett mittels moderner Methoden der Weichteilauftragung das typische Aussehen prämoderner Playmobilmännchen erfolgen, so z.B. die Rekonstruktion der im Evolutionsprozeß zurückgebildeten Nase.