laundromat
Seit 8111 Tagen. crap from the hype machine.
Dicke Beine, dickes Hirn
Neben den unzähligen Käsesorten, den ganzen Kathedralen und Stauseen am Wegesrand, nervt mich im Übrigen auch, wie der Jürgen Emig sein Mikrofon hält. Wie so ein schwuppiger Schlagersänger aus den Siebzigern. Passt nicht zu diesem „harten Sport“.

Fußballprofis spucken aus und geben dann sinnfreie Interviewantworten. Radprofis, zum Beispiel der Österreicher Glomser, zuckeln zunächst in ihrem roten Strampelanzug des italienischen Kaffeemaschinenbauers den „Telegraphe“ hoch. Ein Held. Denkt man. Eine allerdings wirklich außergewöhnliche Leistung. Seine Pressemitteilungen sollte man aber konsequenterweise nicht so genau lesen. Da bohrt einer sein Heldenimage schnell wieder auf. Und auch Gilberto Simoni, er schien heute den Kameramann vom Motorrad schubsen zu wollen, gibt uns einen weinerlichen Einblick in seine Psyche. Warum sind die meisten italienischen Radprofis eigentlich so schmalzig?

Das was die Armstrongbiografin schreibt auf den zweiten Blick ähnlich bescheuert. Aber es gefällt mir.

'I don't feel a chain,' he says. 'Is there a chain on my bike?' It's become Postal shorthand for riding strong: 'No chain.' Armstrong says, 'How good do you feel today, George?' 'No chain, no chain.'

Bei Hamilton vermute ich übrigens, dass er lügt. Wie kann man mit einem angeknacksten Schlüsselbein und anderen Blessuren Armstrong angreifen? Trotzdem heißt es auch heute wieder Fernseher an – Ton aus – Hirn aus.